Das gesunde Herz und sein Lebensretter Defibrillator - AED
Ein sitzender Lebensstil hat negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit
Heutzutage verbringen wir immer mehr Zeit im Sitzen: auf der Arbeit oder in der Freizeit, wie etwa vor dem Fernseher, dem Computer oder dem Smartphone. Auch mit dem Alter steigt die Lebenszeit, die man sitzend verbringt, rapide an. Die australische Bevölkerung verbringt die Hälfte ihrer Wachzeit im Sitzen, liegend oder angelehnt, während schwedische Studien zu vergleichbaren Ergebnissen kommen.
Einige Studien konnten bereits zeigen, dass langes Sitzen mit beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskulären Erkrankungen und manchen Krebsarten assoziiert werden kann. So haben Erwachsene, die zehn Stunden am Tag sitzen, ein 34% höheres Gesamtmortalitätsrisiko als solche, die nur eine Stunde am Tag sitzend verbringen.
Eine Studie der American Cancer Society untersuchte und analysierte die Daten einer prospektiven US-Kohorte und kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mehr als sechs Stunden in ihrer Freiheit sitzen, ein 19% höheres Mortalitätsrisiko(1) haben als Menschen, die weniger als drei Stunden ihrer Freizeit sitzend verbringen.
Der sogenannte „sedentäre Lebensstil“ kann also nicht nur zu Herzerkrankungen führen, sondern auch das Risiko für weitere Erkrankungen und für einen frühzeitigen Tod erhöhen. Bewegung ist daher besonders wichtig, um diesen Risiken vorzubeugen. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) empfiehlt dabei 30 Minuten Bewegung am Tag mit etwa 10.000 Schritten. Eine Standford-Studie wertete dabei aus, dass die durchschnittliche Anzahl an Schritten in Deutschland bei lediglich 5.200 liegt. In anderen Untersuchungen wurde die Anzahl der täglichen Schritte bei Büroangestellten auf lediglich 2.000 bis 3.000 Schritte geschätzt. Büromenschen wird empfohlen, während der Arbeit kleine Sitzunterbrechungen mit wenigen Minuten leichter, körperlicher Aktivität einzuführen.
(1) Mortalität (von lat. mortalitas „Sterblichkeit“), Mortalitätsrate, Sterblichkeit oder Sterberate sind Begriffe aus der Demografie. Sie bezeichnen jeweils die Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen oder – bei der spezifischen Sterberate – bezogen auf die Anzahl in der betreffenden Population, und zwar immer in einem bestimmten Zeitraum (im Gegensatz zur Quote, die sich nicht auf einen Zeitraum bezieht).
Quellen:
Althoff, T., Sosič, R., Hicks, J. et al. (2017): Large-scale physical activity data reveal worldwide activity inequality. Nature 547, 336–339.
Chau, J.Y., Grunseit, A.C., Chey, T. et al. (2013): Daily sitting time and all- cause mortality: a meta-analysis. PLoS One, 8(11):e80000.
Ford, E.S. & Caspersen, C.J. (2012): Sedentary behaviour and cardiovascular disease: a review of prospective studies. Int J Epidemiol, 41(5):1338–1353.
Hagströmer, M., Oja, P. & Sjöström, M. (2007): Physical Activity and Inactivity in an Adult Population Assessed by Accelerometry. Medicine & Science in Sports & Exercise 39 (9): 1502–1508.
Healy, G. N., Dunstan, D. W., Salmon, J., Cerin, E., Shaw, J. E., Zimmet, P. Z. & Owen, N. (2008): Breaks in sedentary time: beneficial associations with metabolic risk. Diabetes Care 31(4): 661–666.
Menai, M., Fezeu, L., Charreire, H., et al. (2014): Changes in sedentary behaviours and associations with physical activity through retirement: a 6-year longitudinal study. PLoS One, 9(9): e106850.
Patel, A.V., Hildebrand, J.S., Campbell, P.T., et al. (2015): Leisure-time spent sitting and site-specific cancer incidence in a large US cohort. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev, 24(9): 1350–1359.
Patel, A.V., Maliniak, M.L., Rees-Punia, E., Matthews, C.E. & Gapstur, S.M. (2018): Prolonged Leisure Time Spent Sitting in Relation to Cause-Specific Mortality in a Large US Cohort. Am J Epidemiol, 187(10):2151-2158.
Schmid, D., Leitzmann, M.F. (2014): Television viewing and time spent sedentary in relation to cancer risk: a meta-analysis. J Natl Cancer Inst, 106(7).
Wilmot, E.G., Edwardson, C.L., Achana, F.A., et al. (2012): Sedentary time in adults and the association with diabetes, cardiovascular disease and death: systematic review and meta-analysis. Diabetologia, 55(1):2895–2905.
World Health Organization (WHO) (2010): Global recommendations on physical activity for health. Verfügbar unter: https://www.who.int/publications/i/item/9789241599979.